DSID013 Jahresrückblick 2018

Die letzte Folge im Jahr 2018 schaut noch mal rückblickend auf die Thesen, die ihr am meisten gehört habt: Was hat sich in der Zwischenzeit geändert, was hat sich bestätigt, wo gibt es neue Entwicklungen?

Wir wünschen Euch einen guten Rutsch in das Jahr 2019 und danken für das Zuhören und die zahlreichen Spenden. Wir werden euch auch im nächsten Jahr wieder mit neuen Thesen, Gästen und Denkanstößen auf Eurem Podcast-Player begleiten.

Was war für euch die beste Folge DSID im Jahr 2018? Hinterlasst uns doch eine Audiobotschaft auf unserem Anrufbeantworter unter 030 – 610 900 25 812.

Shownotes

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Eine Antwort auf „DSID013 Jahresrückblick 2018“

  1. Hallo, ich möchte mich hier einmal zum letzten Teil eures aktuellen Podcasts und allgemein über „die Jugend“ und Generationenfragen äußern. Ich bin selbst Teil dieser Jugend (16 Jahre) und mich nervt es auch immer, wenn unreflektiert über meine Generation gelästert wird. Trotzdem sehe ich einige Probleme mit dem Smartphone und wollte euch meine Gedanken dazu mitteilen.
    Erstmal würde ich euch aber gerne auf eine Studie hinweisen, die das Gesamte Modell der Generationen dekonstruiert. Martin Schröder, ein Soziologe hat in einer Studie festgestellt, dass sich die Generationen grundsätzlich überhaupt nicht unterscheiden. Laut ihm werden der Jugend immer nur bestimmte Eigenschaften angedichtet, weil sich Menschen mit dem Alter verändern und dieser Altersunterschied ist dann auch der Grund für Gesinnungsunterschiede. Außerdem wird die Gesellschaft grundsätzlich immer Liberaler (als Beispiel werden die Rechte von Homosexuellen genannt), das wird dann auch manchmal mit Generationenunterschieden verwechselt. Genauer kann man das in diesem Text von Deutschlandfunk nachlesen: (https://www.deutschlandfunk.de/mythos-generationsunterschiede-alle-leute-veraendern-mit.676.de.html?dram:article_id=432410).
    Auch wenn seine Ansichten für mich sehr attraktiv sind, da ich damit ja alle Kritik einfach wegwischen kann, so denke ich trotzdem noch, dass es bestimmte Unterschiede gibt. Aber eben nicht zwischen Generationen, sondern zwischen den Welten in denen Menschen leben. Deswegen würde ich gerne eine Aussage über die Menschen treffen, die jetzt jung sind. Auch wenn das laut Schröder eigentlich nicht geht, kann man Aussagen über Jugendliche treffen und zwar nicht, weil sie einfach anders sind, sondern weil ihr Leben durch neue Technologien verändert wird, weil sie auf eine andere Welt reagieren müssen, als ihre Eltern.
    Ich denke, dass die Vorwürfe an meine und die Generation vor mir teilweise sogar berechtigt sind. Besonders den Millennials werden zwei Dinge vorgeworfen: erstens sind sie egoistische Selbstdarsteller und zweitens sind sie nicht fähig Verantwortung zu übernehmen. Beides stimmt meiner Meinung nach in sehr eingeschränktem Rahmen aber an beidem sind sie nicht schuld.
    Der Grund für die ständige Selbstpräsentation ist glaube ich eher eine Erziehung, die dem Kind dauerhaft vorgaukelt es sei etwas wirklich Besonderes. Noch nie wurden wir mir so viel Liebe und Aufmerksamkeit großgezogen. Diese Aufmerksamkeit erwarten wir dann auch von der restlichen Welt. Social Media und das Smartphone waren nur die Antwort des Marktes auf Konsumenten denen dauerhaft erzählt wurde sie seien etwas Besonderes. Ich denke die Jugend ist nicht mehr darauf aus sich selbst darzustellen, als es die Generationen davor in diesem Alter waren, bloß haben sie bessere Werkzeuge und werden in ihrer Selbstdarstellung noch von ihren Eltern bestätigt, weil diese sehr viel offener und liberaler sind als ihre Eltern, was logisch ist, da sich die Gesellschaft allgemein liberalisiert hat.
    Zum zweiten Vorwurf möchte ich auf eine Folge des Talkradios von Steffan Schulz hinweisen, den ihr ja auch aus dem Aufwachen Podcast kennt. Er redet über die Juvenilisierung, damit ist gemeint, dass alte Menschen, weil sie immer älter werden sich nicht mehr wie alte Menschen verhalten, sondern jugendliches Verhalten nachahmen. Deshalb gibt es weniger Unterschiede zwischen Alt und Jung, die Jungen finden nichts mehr an dem sie sich abarbeiten können und lehnen sich nicht mehr auf. Das wird ihnen dann vorgeworfen, sie werden als zu angepasst beschrieben obwohl es eigentlich eher die älteren Menschen sind die nicht alt genannt werden wollen und sich den Jungen anpassen. Aber das ist jetzt auch sehr kurz gefasst, hier ist der link zur Folge: https://stefanschulz.com/talkradio/rentnerrepublik-in-chemnitz/.
    Jetzt möchte ich noch kurz einen interessanten Gedanken zum Smartphone loswerden, den ich in der Ezra Klein Show aufgeschnappt habe (https://art19.com/shows/the-ezra-klein-show/episodes/5bce189f-80ba-4893-bb53-7b82c90cdaed). Es wird gesagt, dass Menschen natürlich immer im Kampf um Aufmerksamkeit sind und wir uns immer positive Resonanz von unseren Mitmenschen wünschen, das Problem das durch social media geschaffen wurde besteht bloß darin, dass dieser Kampf jetzt nie pausiert wird. Früher fand der halt in der Schule statt und jetzt wird er dauerhaft über Instagram etc. fortgesetzt. Diese ganzen Netzwerke sind ja genau darauf ausgelegt, man soll möglichst viele Likes und Follower bekommen. Dazu kommt noch, dass wir nicht nur mit unserer kleinen Gruppe an Menschen konkurrieren, sondern mit der ganzen Welt. Wir können uns immer mit den schönsten und beliebtesten Menschen der Welt vergleichen. Außerdem verbreitet man auf social media ja nur die beste Version von sich, man macht Fotos an den schönsten Orten mit den schönsten Menschen manipuliert durch die schönsten Filter. Diesen Kampf kann man nicht gewinnen und das macht unglücklich. Vor allem Mädchen, die ja noch öfter auf ihr Aussehen reduziert werden als Jungen, kann das zu Depressionen führen. Die Ursache ist aber weder das Smartphone noch unser Verhalten oder die Gesellschaft, es ist eine Mischung aus allem.
    Es ist nie Schwarz oder Weiß, 1 oder 0 und genau deswegen finde ich eure Herangehensweise an Themen sehr gut. Ich höre euch seit der ersten Folge gerne und bin wirklich dankbar für eure Arbeit. Hoffentlich waren in meinem Kommentar einige interessante Gedanken dabei, ich bin nicht so geübt darin solche Texte zu schreiben aber vielleicht sind ja einige der Links interessant für euch.

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